Podcast "Kunst und Leben"

Was bringt die Venedig-Biennale?

Nächste Woche beginnt zum 60. Mal die Biennale Arte in Venedig. In dieser Folge unseres Podcasts "Kunst und Leben" schauen wir auf die Hauptausstellung und reisen mit dem französischen Pavillon-Künstler Julien Creuzet nach Martinique

In diesem Jahr kuratiert der Brasilianer Adriano Pedrosa die Hauptausstellung der 60. Venedig-Biennale. Wie schon seine Vorgängerin Cecilia Alemani hat auch er sich mit Leerstellen in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Unter dem Titel "Foreigners Everywhere" holt er Künstlerinnen und Künstler aus Südamerika, dem afrikanischen Kontinent und Asien nach Venedig. Aber er zeigt auch Lebensgeschichten von Künstlerinnen und Künstlern, die aus Europa in den Rest der Welt gegangen sind, wie Olga Costa, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Leipzig nach Mexiko-Stadt ausgewandert ist. Der Titel "Foreigners Everywhere" spielt auf das Gefühl des Fremdseins an, das viele Exilantinnen und Exilanten bei ihrer Arbeit begleitet. Aber er lässt sich auch so interpretieren, dass es diese "Fremden" überall gibt, und unsere Welt durch freiwiliige und erzwungene Migration inzwischen so verbunden ist, dass die Kategorien "einheimisch" und "ausländisch" nicht mehr greifen. Wir alle sind auf die ein oder andere Art fremd. 

In dieser Folge des Podcasts "Kunst und Leben" wagen wir eine Vorschau auf die kommende Venedig-Biennale und lassen Adriano Pedrosa auch selbst zu Wort kommen. Außerdem geben Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr und ihr Stellvertreter Sebastian Frenzel einen Ausblick auf den deutschen Pavillon, der in diesem Jahr von Yael Bartana, Ersan Mondtag und einem Soundkollektiv gestaltet wird. In politisch aufgeladenen Zeiten soll es um Schwellen und Zukunftsvisionen gehen - etwas, das die Kunst momentan gut gebrauchen kann. 

Im zweiten Teil der Folge geht es dann um den französischen Pavillon, der vom Künstler Julien Creuzet gestaltet wird. Dieser hat Wurzeln auf der Karibikinsel Martinique, die als Überseedepartment noch immer zum französischen Staatsgebiet gehört. Creuzet will mit seiner Kunst die Geschichte dieses "anderen Frankreichs" erzählen, die von Sklaverei und Kolonialismus, aber auch von Naturverbundenheit und kulturellem Aufbruch geprägt ist. Monopol-Redakteurin Saskia Trebing hat den Künstler nach Martinique begleitet und erzählt von ihren Erlebnissen und den Gemeinsamkeiten der Antillen-Insel mit der europäischen Wasserstadt Venedig. 

"Kunst und Leben" ist ein Podcast für Kunst und Kultur in Kooperation mit Detektor FM. Monopol-Redakteurinnen und Redakteure sprechen zweimal im Monat mit Moderatorin Aileen Wrozyna über alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Kuratorinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives zu ihren Arbeiten und Perspektiven.

Die aktuelle Folge des Monopol-Podcasts können Sie auf allen gängigen Plattformen hören – oder direkt hier: